Respekt

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Am Wochenende hatte ich den letzten Teil der Fortbildung zum Konfliktmanager, den ich seit vorigem Herbst besuche.

Für mich als Coach habe ich wertvolles Input gesammelt und für mich privat habe ich besser gelernt, Konflikten, die wichtig sind, die es mir wert erscheinen, nicht aus dem Weg zu gehen und Konflikten (z.B. Stress mit sowas wie Flixbus oder der Deutschen Bahn, wenn die Leistung gar nicht stimmt), die eigentlich nur Energie kosten, keine Nahrung mehr zu geben und loszulassen.

Die Fortbildung wird regelmäßig angeboten von einem Verein namens Respekt e.V.
Respekt e.V  tut außer den Fortbildungen für Erwachsene aus beratenden, betreuenden, begleitenden Berufen primär etwas, was ich als eminent wichtige Aufgabe in der heutigen Gesellschaft empfinde:
Jugendlichen, Kindern und jungen Erwachsenen Wege zu zeigen, die Auseinandersetzung und Konflikt respektieren, aber auf einer Grundhaltung von Begegnung, Kooperation und Austausch beruhen und nicht auf einer Grundhaltung von Konkurrenz und Abwehr.
Letztere ist… Weiterlesen

Reblog von Dr. Martin Bartonitz: Über die Mythen der Konkurrenz

Zusammenhängend mit dem Reblog von Thomas Michls Beitrag hier noch ein Reblog zum gleichen Thema:

„Über die Mythen der Konkurrenz“ von Dr. Martin Bartonitz.

#GEDANKENBLITZ | Kooperation ist effizienter und effektiver als der kurzfristige Egotrip

Thomas Michl betont einen Punkt, den ich zur Zeit auch Tag für Tag ausspreche oder aussprechen könnte.

Konkurrenz als leitendes Handlungsmuster einer Gesellschaft erscheint mir mehr und mehr als veraltet und hinderlich.
Als Ergänzung zu einem Handlungsmuster der Kooperation mag Konkurrenz im Sinne eines Wettkampfs nützlich sein, aber für Entwicklung im Sinne eines gesunden, zufriedenen Lebens Aller (und Alle kann hier eine kleine Gruppe sein, eine größere gesellschaftliche Gruppe oder Menschen weltweit, sogar die kleinste Gruppe: Paare) nutzt es aus meiner Sicht nichts.

Toms Gedankenblog

Seit längerer Zeit ein wiederkehrendes Gesprächsthema – egal mit wem ich mich unterhalte: Ellbogenmentatiltät, Egotripp und Me-First-Bewußtsein. So in etwa lassen sich mit drei Stichworten die Beobachtungen und Erfahrungen vieler Menschen – auch meiner Wenigkeit – zusammenfassen. Mensch kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass der Siegeszug der kurfristigen Gewinnmaximierung des scheinrationalen Homo Oeconomicus nahezu jeden Lebensbereich durchdrungen hat. Das Ganze ist für mich etwas widersprüchlich, denn nahezu jeder, der auf das Thema zu sprechen kommt, zeigt sich darüber irritiert und lehnt verbal dieses Verhalten ab. Und trotzdem ist es ein flächendeckendes Phänomen, auf das ich allerdings nicht vor habe näher einzugehen.

Persönlich vertrete ich folgende These: Kooperation ist effizienter und effektiver als der kurzfristige Egotrip. Wer dauerhaft möglichst viel für sich herausholen will, der tut gut daran zu kooperieren. Auch, wenn er scheinbar im ersten Moment damit weniger erreicht. Langfristig schont er die eigenen Ressourcen und erzielt eine bessere „Ausbeute“. Eigentlich keine neue These – schon…

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Reblogged: Johannes Korten – Vom Siechen der Griechen

Danke, Hannes, für den den prima Artikel. Gerade zur Zeit kann ich es auch gar nicht oft genug sagen:

Kooperation statt Konkurrenz schaffen!

Augenmaß und Weitblick lernen statt Wachstumsglauben blind folgen.

 

Und Selbstbilder (z.B. „wir fleißigen Zuzahler“) mal anschauen und hinterfragen:

Nicht darauf, ob es stimmt oder nicht,sondern:

– Was hab ich von diesem Selbstbild? Was nutzt mir das?

– Welchen Fragen gehe ich aus dem Weg, indem ich dieses Selbstbild pflege?

– Welche Selbstbilder habe ich noch in diesem Zusammenhang?

– Was für ein Gefühl steckt hinter diesem Selbstbild?

Zum Thema Selbstbilder auch hier und hier was zu lesen.

Zum Thema Wachstumsglaube hier lang.

 

Ein weiterer Lesetip:

Harald Welzer – Selbst denken

Macht – begehrt, verrufen… überbewertet oder unterbewertet?

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Vor gut 3 Wochen hatte ich die Gelegenheit, auf eine Einladung hin Gast beim 12. Kasseler Jugendsymposium sein zu können, zu dem wir bei uns im Haus eine Gästegruppe beherbergten. Da dort aber Jugendliche an und für sich unter sich sein können sollen, besuchte ich nur einen der zahlreichen Vorträge.

Ich hatte Lust darauf, etwas zu den ¨7 Säulen der Macht¨ zu hören…

Und es hat sich gelohnt! Die Referentin Suzanne Grieger-Langer lieferte einen beeindruckenden Vortrag, dramaturgisch spannend, rhetorisch super und gut auf die Zielgruppe abgestimmt. Auch inhaltlich hat mich der Vortrag angeregt, mich mal wieder mit dem Thema Macht zu befassen.

Gleichwohl mochte ich die Schlüsse, die Frau Grieger-Langer aus ihren Überlegungen zog sowie die politischen Botschaften, die sie dem jungen Publikum vermittelte, weniger. Aber der Reihe nach:

Sie stellte Ihr Modell, die 7 Säulen der Macht, vor, reizvollerweise an die Chakren angelehnt, was eine von vielen interessanten Möglichkeiten ist, innere Vorgänge Phänomene strukturiert zu betrachten. Und sie stellte zu jeder Säule eine positiv klingende Qualität immer einer negativ klingende Qualität gegenüber. Von unten nach oben liest sich ihr Modell so: Weiterlesen

„Das Leben ist keine ausgeglichene Bilanz“ von Johannes Korten – Zustimmung und Widerspruch von mir.

Johannes Korten hat einen spannenden Artikel zum Thema Grenzen, Entschleunigung, Herausforderungen gebloggt.

Zustimmung und Widerspruch meinerseits gibt es hier:

Lieber Hannes,

ja, lasst uns jeden Tag bewusst leben und unser Leben gestalten.

Da kann ich, wie bei manchen anderen Punkten deines Artikels mitgehen. Dennoch verlangt es mich, auch ein Stück weit zu widersprechen, mindestens zu ergänzen.

Ein gebetsmühlenartig vorgetragenes „Entschleunige… entschleunige…“ ist in der Tat nicht viel mehr als eine weitere Form von Marketing, die sich eines neuen Bereiches bemächtigt.

Dennoch finde ich es sehr positiv, dass Themen wie Balance, Entschleunigung, klarere Einschätzung persönlicher Ressourcen inzwischen eine größere Rolle spielen.

Warum?

Aus verschiedenen Gründen:

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Salutogenese… gesunderhaltende Entwicklung oder auch: Chutchonn! …wie der Westfale sagt

20150502_142405 Screenshot Zentrum für Salutogenese

Vor zwei Wochen war ich beim 9.Symposium zur Salutogenese mit dem Titel ‚Gemeinschaftsleben und Salutogenese‘, um dort einen Vortrag zu halten, zu dem mich das Zentrum für Salutogenese aus Bad Gandersheim eingeladen hatte.

Die Sonne schien prächtig vom Himmel, der Frühling und das Dorf Heckenbeck zeigte sich von seiner besten Seite, das Publikum beim Symposium war aufmerksam und austauschfreudig, ich hatte angenehme, interessante und amüsante Gespräche mit lebhaften Menschen und überdies sprach mich nach meinem Vortrag jemand an, dessen Name und Gesicht mir bekannt vorkamen… und nachdem bei mir der Groschen gefallen war, konnten wir amüsiert feststellen, dass er ein ehemaliger Dozent ist, bei dem ich vor 30 Jahren in der Oberstufe ein ganz hervorragendes Seminar hatte. Zudem ist er ein in Fragen der Gesundheitskultur ausgesprochen engagierter Mensch, der schon damals maßgeblich an wegweisenden Projekten in Bielefeld in diesem Bereich tätig war. Ich hatte also einen ganz wunderbaren Samstag mit gelungenen Momenten und schönen Überraschungen. :-)

Und das alles passte bestens zum Thema Gemeinschaftsleben und Salutogenese. Salutogenese bedeutet, dass Gesundheit nicht ein fester Zustand ist, sondern ein Prozess und dass es vielfältige Faktoren gibt, die diesen Prozess tagtäglich begünstigen. Dieses Konzept wurde zuerst von Aaron Antonovsky, einem amerikanischen Soziologen, entwickelt. Mehr dazu hier.

Der Schwerpunkt des Symposiums lag auf der Verbindung von Gemeinschaftsleben und Gesunderhaltung, mein Vortrag hieß „Gibt es salutogene Gemeinschaften? – Gedanken aus der Sicht von Coaching, Mediation und Organisationsentwicklung“. Mit meinem Kollegen Jürgen Heimes zusammen arbeite ich als Coach, Trainer und Berater für Gemeinschaftsprojekte und sehe mit Freude, dass gemeinschaftliches Wirken mehr und mehr Zulauf hat: Weiterlesen

Kultivierung der Gewalt? Das Geschäft mit der Angst

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Beim Kasseler Dokfilmfest, mittlerweile auch schon wieder vier Wochen her, sah ich unter anderem einen faszinierenden Dokumentarfilm mit dem Titel ‚Gaze – Mapping Medellin‘ von Jonas Weber Herrera. Der Filmemacher hatte seine Kamera jeden Tag morgens auf einem Platz in der hierzulande als Drogenmetropole verrufenen Stadt Medellin aufgestellt. Auf diese Weise lernte er Tag für Tag Menschen näher kennen, die dort ihren Lebensunterhalt verdienen, ihre Freizeit, kurz ihren Alltag verbringen –  Gemüsehändler, Straßenkids, Prostituierte, Bewohner des Viertels etc…

Unmittelbare Einblicke in eine Metropole eines Bürgerkrieges

Der Film frappiert durch die Unmittelbarkeit, die er ausstrahlt. Jonas Weber Herrera lässt uns Weiterlesen

Citizenfour – Auf der Suche nach Vorbildern

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Vor kurzem war ich im Kino und sah den Dokumentarfilm ‚Citizenfour‘. Während der Interviews von Edward Snowden mit Glenn Greenwald und dem Guardian-Reporter Ewan MacAskill war ständig die Filmemacherin Laura Poitras zugegen, die den ganzen Prozess mitgeschnitten hat.
Ich war überwältigt, einerseits von dem hochspannenden Zeitzeugnis und andererseits von dem Protagonisten Edward Snowden! Der Bursche ist erst 31 Jahre alt und hat es fertig gebracht, die größte Wirtschafts- und Militärmacht der Welt in erhebliche Erklärungsnöte zu bringen, was ihre bürgerferne Heimlichtuerei und Schnüffelei betrifft.

Authentizität als Charakterzug von Vorbildern, die ich schätze

Vor allem hat mich beeindruckt, mit welcher Ruhe und kühlen Überlegung, seine eigene Person offenbar weit hinten anstellend, Edward Snowden durch diese ganze Geschichte geht. Auf mich hat ebenso sein Verhalten wie das von Glenn Greenwald in diesem Film vollkommen authentisch in jeder Situation gewirkt.
Ein Vorbild hinsichtlich aufrechter Haltung und Engagement für Bürgerrechte sowie sozialer Verantwortung. Schon erstaunlich, dass
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Europa ist eine dusselige Kuh – Konkurrenz und Konfrontation vs. Kooperation

In der griechischen Mythologie verliebt sich Zeus in die aufregende Europa, verwandelt sich sogleich in einem Stier und brennt mit ihr durch.
Ich finde, dass Europa sich mit der Europawahl als dusselige Kuh erwiesen hat.
Und auch Durchbrennen ist nicht falsch.
Durchbrennen von Sicherungen.
Der Sicherung der Kooperation.
Diese Europawahl lässt fragen, ob Kooperation noch ein Wert ist in Europa… oder (wieder einmal) vollständig abgelöst werden wird durch Konfrontation und Konkurrenzdenken.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Konkurrenz ist ein durchaus wichtiger Motor von Entwicklungsprozessen. Ohne die Begeisterung, die aus Konkurrenz entsteht geht’s nur mühsamer vorwärts.
Ebenso kann Konfrontation eine wertvolle Energie beinhalten. Die Power, sich gegeneinander zu stellen, standzuhalten, lässt uns viel erfahren, reflektieren und auch bewegen.
Eine wichtige Kraft, eine sehr wichtige!

Aber was ist das wert ohne Kooperation, ohne den Basiswert, den Zusammenarbeit ausmacht? Weiterlesen