Reblog: Johannes Korten – Im Tal der Dämmerung : : Die Sache mit der gewaltfreien Kommunikation

Ich bin froh, dass Johannes Korten es in seinem heutigen Blog so klar auf den Punkt bringt, dass das gängige feindschaftliche Kommunikationsmodell nicht alternativlos ist.

Hier seine Gedanken dazu in voller Länge:
Im Tal der Dämmerung:: Die Sache mit der gewaltfreien Kommunikation
Und hier ein kurzer Ausschnitt aus seinem Artikel:
„(…) In zahlreichen Vorträgen auf der rpTEN ging es um Hass. Um den Hass im Netz, auf der Straße, in den Schulen, den Sportvereinen … . Und es ging um den Ausdruck, den er in der so genannten Hatespeech findet. Hört man den Vortragenden genau zu, dann ist schnell klar: Diesem Hass dürfen wir keinen Raum geben. Wo offen beleidigt, gepöbelt oder gar Gewalt angedroht wird, herrscht große Einigkeit, dass das nicht zu tolerieren ist.
Doch was ist mit der alltäglichen Gewalt unserer eigenen Sprache? (…)“
Mehr: http://www.jazzblog.de/jazzlounge/2016/05/im-tal-der-daemmerung-gewaltfreie-kommunikation/

Ich widme mich diesem Thema ja auch regelmäßig, weil ich es für eine der wichtigsten Aufgaben moderner Gesellschaften halte, in dieser Hinsicht Fortschrittspotentiale aufzuzeigen. Hier ein Artikel von mir dazu:
Das Desaster der Kommunikation

Überraschende Kommunikation vor laufender Kamera: Laura Wontorra und Thomas Tuchel im Interview

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Gestern abend war ich überrascht, angenehm überrascht. Nach dem aufregenden Europa League Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Liverpool interviewte Laura Wontorra Thomas Tuchel (leider gleich zwei Werbespots vorweg…). Sie fragte auch, ob die Dortmunder den Gegner nach der 2:0/3:1 Führung doch zu leicht genommen habe, was Thomas Tuchel, sichtbar unter dem Eindruck stehend, dass sein Team die Führung nicht über die Zeit gebracht hatte, mit klaren Worten zurückwies.
Zum Schluss des Interviews (ab ca. 2:10 min.) passierte das, was mich so angenehm überraschte. Laura Wontorra sagte zu Tuchel, dass sie ihn nicht hatte  angreifen wollen. Und er antwortete ihr, dass es so auch nicht angekommen sei.
Beides hat mich überrascht, weil es ein Moment großer Authentizität war und weil ich es als gelungene Kommunikation wahrgenommen habe.
Ich denke, Laura Wontorra hat gespürt, dass Weiterlesen

Reblog: Tobi Katze – Meinungsbilderung

Tobi Katze schreibt heute in seinem Blog dazu, wie in der Gesellschaft ein bestimmtes Bild von Depression erzeugt und befördert wird, das von Depression jedoch nur einen sehr kleinen Ausschnitt zeigt.

Der Artikel sollte insbesondere denen, die meinen, dass hierzulande doch bis auf ¨zu wenig Leistung¨ alles in Ordnung sei, ins Stammbuch geschrieben sein.

Ich wiederhole mich (und ich tue es, weil es nötig ist!):

Wir brauchen eine Allgemeinbildung in Psychologie und Kommunikation!

„HASSUNPROBLEMODERWATT?!!“ – Wir brauchen eine Allgemeinbildung in Psychologie!

Matthias Reuter – Hassunproblemoderwatt (Prix Pantheon)

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Matthias Reuter hat es mal wunderbar auf den Punkt gebracht: So geht Konfliktforschung! :-D

Nach diesem eher vergnüglichen Einstieg will ich das Thema noch auf andere Weise aufgreifen:

Eine Eventkultur für Katastrophen… Bürgerkrieg im social web… Medienaufgeregtheit noch und nöcher… Diffamierungen allerorten… null Verständnis für Depression, für Kranksein… GEBELLzwischenMännernundFrauenGEBELLzwischenKindernundErwachsenen

GEBELLunterJugendlichenGEBELLzwischenverschiedenenLagernGEBELLGEPÖBEL

LAUTERGEBELLLAUTGEPÖBELGEBELLLAUTLAUUUUTT!!!!!!!!

Halt.
Stop.
Durchatmen. Innehalten. Atmen. In Ruhe.

Zum Thema zurückkommen:
Ich mache gerade eine Pause von facebook. Erstmal bis Ostern und dann mal weiter sehen.
Was mir fehlt: Ach, ich hab da schon Kontakt zu vielen sympathischen Menschen.
Was mir nicht fehlt: das, weswegen ich diese Pause brauche: Weiterlesen

Das Desaster der Kommunikation

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Schwere Zeiten…

Vier Gewalttäter, die meinten, sie würden im Auftrag des Islam handeln, wüten in Paris, erschießen Menschen, die in ihrem Beruf der Presse-, Meinungs- und Kunstfreiheit nachgehen, treiben das, was ich menschenverachtendes Unwesen nennen will… Und Hassprediger auf Seiten der Islamisten (IS und deren Anhänger) und rechtsextremer Kreise (Marine LePen nur als Spitze des Eisberges) nutzen diese menschliche und gesellschaftliche Katastrophe forsch und offensiv aus.

Das finde ich alles sehr frustrierend und es vergeht momentan kein Tag, an dem ich mir nicht stirnrunzelnd große große Sorgen mache.

Aber da ist noch etwas, was mich besonders unruhig macht: Die Lage der Kommunikation hierzulande.

Und auch die weltweit herrschenden Kommunikationsmodelle.

In der taz vom 9.1. lese ich einen Artikel von Cristina Nord, in dem sie die These aufstellt, dass Schmähung, Beleidigung, Herabsetzung, Bloßstellung (z.B. durch Satire) neue Räume im Diskurs eröffnen würden… Weiterlesen

Wachstum, Nullwachstum, Degrowth – Wie wäre es mit Reifung?

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Zur Zeit tagt in Leipzig die Degrowth-Konferenz. Eine Bewegung, bei der sich Nichtregierungsorganisationen, WissenschaftlerInnen, AktivistInnen und engagierte BesucherInnen in mehreren Hundert Veranstaltungen über den möglichen sozialen und ökologischen Wandel austauschen. Ausgangspunkt ist die Kritik am herrschenden ökonomischen Konzept, dass nur Wachstum und Konsum zu Wohlstand und Zufriedenheit führen.

Die Grenzen des materiellen Mehr treten längst hervor

Jede/jeder von uns kennt das, dass Zweifel an der Sinnhaftigkeit des ImmerMehr berechtigt sind, oder?
Stößt nicht das materielle Mehr an Grenzen des Interesses („Hab schon Alles“…“Phh, schon wieder Neues…“)?
An Grenzen des Planeten? (Siehe auch…)
Und an Grenzen des individuell Machbaren?
Sich für Wohnung, Auto, Mediengerätepark, Design- und Lifestyleobjekte abarbeiten bis auf die Knochen oder wasauchimmer tun, um das Mehr zu gewährleisten?
Und auch an Grenzen, wo es noch Zufriedenheit schafft? Wie stark ist das Gefühl von anhaltender Befriedigung und Lebensqualität dadurch denn?
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facebook als Spielwiese: kann gefallen.

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Selbstbewusstheit.

Selbstbewusstsein.

Für beides erlebe ich Facebook als Spielwiese, mithin als Lernfeld .

Ich sehe, dass es die Vielposter, die Gelegenheitsposter und die Wenigposter gibt. Die Vielposter handeln nach dem Motto „Aufgepasst! Jetzt komm ich. Alle mal her hören!“ Die Gelegenheitsposter sagen: „Also, das hier, ja, das, das ist wirklich wichtig! Hört Ihr? Wirklich wichtig! Ich weiß das.“ Und die Wenigposter sind auch nicht ohne Attitüde: sie verbringen mehr Zeit damit, zu überlegen, was genau jetzt wirklich eine Mitteilung wert ist als mit der Mitteilung selbst.

Dieses Beispiel ist ja keineswegs auf facebook beschränkt, sondern lässt sich überall dort beobachten, wo ich Kommunikation mit anderen oder für andere erlebe.Ich gehöre wohl zur ersten Gruppe. :-/     Wenn ich bei facebook aktiv bin, poste ich viel. Ich fotografiere zwar mein Essen nicht und ich stelle auch keine Partyfotos rein oder schreibe über mein Ausgehverhalten, teile nur selten Sinnsprüche und lasse auch nicht wissen, welche Musik ich jetzt gerade höre und welche ich eben gehört habe.

Aber im Posten oder Weiterleiten politischer Statements bin ich groß. Kaum eine Kampagne, die über meinen Bikdschirm läuft, die ich nicht weiterleite oder zu der ich nix schlaues zu sagen hätte. Kaum ein Bereich, zu dem ich nicht auch Dampf ablassen könnte (mich aber auch mal zensiere).

Und es kommt vor, dass ich mich bei manchen Vielpostern aus meinem facebook-Freundeskreis frage, warum die so viel teilen (müssen)…

Aha.

Und ich? Weiterlesen