Vier Glaubensfragen

1. Glauben Sie, dass Sie Eisen zu Gold machen können?
Es müsste die Tinktur erfunden werden, die das „unedle“ Metall in Gold verwandelt, auch wenn in dem Eisen kein Gold enthalten sein sollte.

2. Glauben Sie daran, dass Tote wieder erweckt werden können?
Es müsste die vollständige Erholung und Verjüngung aller Zellen eines verstorbenen Körpers erfunden werden.

3. Glauben Sie daran, dass Sie ohne Verkehrsmittel im Bruchteil einer Sekunde von ihrem Wohnort nach New York, Teneriffa, Stockholm oder Recklinghausen reisen können?
Es müsste eine Technik erfunden werden, die alle Atome Ihres Körpers an einen anderen Punkt der Welt ’strahlt‘ und dort wieder richtig anordnet.

4. Glauben Sie daran, dass die Wirtschaft dauerhaft wachsen kann?
Es müsste eine Technik erfunden werden, die Energie in Materie umwandelt (also z.B. Sonnenstrahlen in einen Pullover für Sie oder Ihr Kind), besser noch die es schafft, Materie aus überhaupt gar nichts heraus zu erzeugen.

Im Coaching mache ich oft Zielarbeit mit den Klienten und Klientinnen. Dabei finde ich es wertvoll,  wenn jemand mutig denkt, sich auch unwahrscheinlich wirkende Ziele anschaut und prüft, ob diese reizvoll sind, um die eigene Energie darauf zu richten. Dieser Wille, diese nach vorn gerichtete Energie ist ein wichtiger Motor für Entwicklung, für Wachstum, für Effektivität.

Wenn jemand allerdings die ganze eigene Zukunft, mehr noch: das eigene Überleben auf eine ausgesprochen unwahrscheinliche und unglaublich riskante  Chance setzt, für deren Haltbarkeit es keine Anhaltspunkte gibt, frage ich wenigstens sehr kritisch nach.

Noch zwei Fragen:
Gibt es für eines der oben genannten Beispiele Gründe oder Anhaltspunkte, die Ihnen sagen, dass dieser Glaube so richtig sein muss, dass Sie die Zukunft von Ihnen selbst und Ihrer Nachkommen darauf setzen würden?
Welche Alternativen kann es zu den obigen Glaubenssätzen geben?

Im Coaching ist es mir wichtig, dass Menschen sich sicher sind, zu den möglichen Ergebnissen stehen zu können, die eine Entscheidung mit sich bringt.
Ich hätte allergrößte Schwierigkeiten, meine Zukunft, mein Überleben einem der oben aufgeführten Glaubenssätzen anzuvertrauen.

Wenn du eine Woche in meinen Schuhen gehen müsstest…

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…dann könntest du besser verstehen… und würdest vielleicht anders denken, reden, handeln.

So oder ähnlich lautet eine indianische Redewendung. Und gemeint ist damit die Übernahme einer anderen Perspektive, die Übernahme der Sichtweise, die die Person mit den anderen Schuhen hat.

Und ich habe ein sehr treffendes Beispiel dafür:
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