Macht – begehrt, verrufen… überbewertet oder unterbewertet?

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Vor gut 3 Wochen hatte ich die Gelegenheit, auf eine Einladung hin Gast beim 12. Kasseler Jugendsymposium sein zu können, zu dem wir bei uns im Haus eine Gästegruppe beherbergten. Da dort aber Jugendliche an und für sich unter sich sein können sollen, besuchte ich nur einen der zahlreichen Vorträge.

Ich hatte Lust darauf, etwas zu den ¨7 Säulen der Macht¨ zu hören…

Und es hat sich gelohnt! Die Referentin Suzanne Grieger-Langer lieferte einen beeindruckenden Vortrag, dramaturgisch spannend, rhetorisch super und gut auf die Zielgruppe abgestimmt. Auch inhaltlich hat mich der Vortrag angeregt, mich mal wieder mit dem Thema Macht zu befassen.

Gleichwohl mochte ich die Schlüsse, die Frau Grieger-Langer aus ihren Überlegungen zog sowie die politischen Botschaften, die sie dem jungen Publikum vermittelte, weniger. Aber der Reihe nach:

Sie stellte Ihr Modell, die 7 Säulen der Macht, vor, reizvollerweise an die Chakren angelehnt, was eine von vielen interessanten Möglichkeiten ist, innere Vorgänge Phänomene strukturiert zu betrachten. Und sie stellte zu jeder Säule eine positiv klingende Qualität immer einer negativ klingende Qualität gegenüber. Von unten nach oben liest sich ihr Modell so: Weiterlesen

Kultivierung der Gewalt? Das Geschäft mit der Angst

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Beim Kasseler Dokfilmfest, mittlerweile auch schon wieder vier Wochen her, sah ich unter anderem einen faszinierenden Dokumentarfilm mit dem Titel ‚Gaze – Mapping Medellin‘ von Jonas Weber Herrera. Der Filmemacher hatte seine Kamera jeden Tag morgens auf einem Platz in der hierzulande als Drogenmetropole verrufenen Stadt Medellin aufgestellt. Auf diese Weise lernte er Tag für Tag Menschen näher kennen, die dort ihren Lebensunterhalt verdienen, ihre Freizeit, kurz ihren Alltag verbringen –  Gemüsehändler, Straßenkids, Prostituierte, Bewohner des Viertels etc…

Unmittelbare Einblicke in eine Metropole eines Bürgerkrieges

Der Film frappiert durch die Unmittelbarkeit, die er ausstrahlt. Jonas Weber Herrera lässt uns Weiterlesen

Fetisch Kleingedrucktes

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Vor ein paar Tagen wollte ich eine Videodatei vom Bürorechner auf mein Handy ziehen, musste dafür doch erst eine Software des Handyherstellers installieren, weil mein Montagsmodell von einem Handy sich nicht als Massenspeicher zur erkennen gab. Und tatsächlich sollte ich für die Software, ein kleines kostenfreies Programm etwa 20 Seiten AGBs bzw. „Allgemeine Nutzungsbedingungen“ lesen und zustimmen.

Nö, Ihr wirklichkeitsfernen Freaks…
Tu ich nicht, hab einfach Besseres zu tun.

Meine Güte, wenn ich alle AGBs, die ich für online-Gedöns akzeptieren müsste, aneinander lege, komm ich doch fast von Kassel nach Dortmund!
Und wenn alle Menschen das ausdrucken würden? Hätten wir dann die Ressourcen der Erde zur Papierherstellung nicht schon 94-fach überschritten?

Und da frag ich mich, was die Macher bzw. die Auftraggeber solcher AGBs umtreibt…

Geht’s um das Absichern gegen jedweden Risikofall?
Oder um das Fallenstellen für Ahnungslose, für Gutgläubige?
Oder um eine extreme Überhöhung eines Produktes? Weiterlesen

Der Kunde ist König? Oder doch eher Don Quichotte, der hilflose Konsument? – Mitnichten! Eine Lanze brechen für den Verbraucherschutz!

In letzter Zeit habe ich mich mit der Deutschen Bahn, der Hamburger Sparkasse, DHL und einem Inkassounternehmen herum geärgert… weil sich das häuft, was ich als Übergriffe und Dreistigkeiten von Unternehmen gegenüber mir als „Verbraucher“  wahrnehme:
Es werden übliche Bearbeitungszeiten zur Erledigung ganz normaler Vorgänge ausgedehnt und ausgedehnt und auf Nachfrage hin absurde Antworten gegeben (z.B. „Umzugsservice eines Girokontos dauert auch mal 4 Wochen“)
…es gibt Stellen, die versuchen, Gebühren abzubuchen, wo du dich fragst, wie sie denn darauf kommen und die verdächtig nach „einfach-mal-ausprobieren“ riechen…
…Nachfragen (wegen mangelnder Dienstleistung) werden so beantwortet,  dass aufgrund unlogischer und sinnfreier Antworten die Frage auftaucht, ob sie deine Nachfrage überhaupt aufmerksam gelesen haben…
…und Auslegungen von Sachverhalten sowie des berüchtigten Kleingedruckten, die, ich sag’s mal vorsichtig, keck wirken. Weiterlesen