Kommune? Aussteigen?? – Ganz im Gegenteil: Einsteigen!

Ein aufregendes und inspirierendes schönes Wochenende liegt hinter mir
Ich war in Mecklenburg beim „Los geht’s“, einem Festival von Menschen und Gruppen aus Kommunen für Interessierte, die in Kommunen, Gemeinschaften, Wohnprojekten leben wollen, Wohnprojekte bereits gründen oder erstmal nur Informationen dazu suchen.
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Das Wetter war ziemlich kühl für Pfingsten, aber das war auch schon der einzige Wermutstropfen eines prima Wochenendes. Die Organisation war super und ebenso die Atmosphäre sowie das Verhalten aller Teilnehmer*innen. Herumliegender Müll? Fehlanzeige. Glasscherben? Nö. Stress? Auch nicht.
Und die Bezugsgruppe, die ich zusammen mit Regine Beyß geleitet habe, war super: die Teilnehmer*innen waren voll dabei, sehr begeistert und offen und neugierig! Und wenn ich die Feedbacks richtig wahrgenommen habe, sind da einige Leute über bisher bestehende Vorbehalte hinaus. Das hat natürlich sehr viel Freude gemacht.
Überhaupt war es ermutigend, zu sehen, wie viele Menschen völlig unterschiedlichen Alters sich für Lebensformen interessieren, die weder Singlehaushalt oder Kleinfamilie entsprechen und über Wohn- oder Hausgemeinschaft hinausgehen.

Kommune? Ist das nicht Nostalgie? Heißt das nicht einfach nur: Aussteigen? Weiterlesen

Salutogenese… gesunderhaltende Entwicklung oder auch: Chutchonn! …wie der Westfale sagt

20150502_142405 Screenshot Zentrum für Salutogenese

Vor zwei Wochen war ich beim 9.Symposium zur Salutogenese mit dem Titel ‚Gemeinschaftsleben und Salutogenese‘, um dort einen Vortrag zu halten, zu dem mich das Zentrum für Salutogenese aus Bad Gandersheim eingeladen hatte.

Die Sonne schien prächtig vom Himmel, der Frühling und das Dorf Heckenbeck zeigte sich von seiner besten Seite, das Publikum beim Symposium war aufmerksam und austauschfreudig, ich hatte angenehme, interessante und amüsante Gespräche mit lebhaften Menschen und überdies sprach mich nach meinem Vortrag jemand an, dessen Name und Gesicht mir bekannt vorkamen… und nachdem bei mir der Groschen gefallen war, konnten wir amüsiert feststellen, dass er ein ehemaliger Dozent ist, bei dem ich vor 30 Jahren in der Oberstufe ein ganz hervorragendes Seminar hatte. Zudem ist er ein in Fragen der Gesundheitskultur ausgesprochen engagierter Mensch, der schon damals maßgeblich an wegweisenden Projekten in Bielefeld in diesem Bereich tätig war. Ich hatte also einen ganz wunderbaren Samstag mit gelungenen Momenten und schönen Überraschungen. :-)

Und das alles passte bestens zum Thema Gemeinschaftsleben und Salutogenese. Salutogenese bedeutet, dass Gesundheit nicht ein fester Zustand ist, sondern ein Prozess und dass es vielfältige Faktoren gibt, die diesen Prozess tagtäglich begünstigen. Dieses Konzept wurde zuerst von Aaron Antonovsky, einem amerikanischen Soziologen, entwickelt. Mehr dazu hier.

Der Schwerpunkt des Symposiums lag auf der Verbindung von Gemeinschaftsleben und Gesunderhaltung, mein Vortrag hieß „Gibt es salutogene Gemeinschaften? – Gedanken aus der Sicht von Coaching, Mediation und Organisationsentwicklung“. Mit meinem Kollegen Jürgen Heimes zusammen arbeite ich als Coach, Trainer und Berater für Gemeinschaftsprojekte und sehe mit Freude, dass gemeinschaftliches Wirken mehr und mehr Zulauf hat: Weiterlesen

Reblogged : Tobi Katze – Hochsensibel, nicht höchst sensibel

Sehr eindrucksvoll beschreibt Tobi Katze, wie das Netzwerk von Depression, Hypersensibilität und Gefühlstaubheit miteinander tickt, total verlinkt und dennoch manchmal abgetrennt voneinander. Und beides ist manchmal gleichermaßen unheimlich. Zwangsgedanken noch dazu und der Cocktail ist so richtig bitter.
Ich hab wohl das Glück, dass ich diese Zustände, diese Empfindungen nie permanent hatte, sondern nur in manchen Zeiten und jetzt seit Jahren nur noch ganz punktuell und sehr selten. Kann mich aber sehr gut dran erinnern, wie mürbe mich das dann gemacht hat, wenn z.B. die Geräuschkulisse in einem Café im Laufe eines Treffens mich ohne weiteres in eine Panikattacke schicken konnte.

Auf der anderen Seite hab ich diese hohe Sensibilität auch als Trumpf erlebt. Das, was mir eine Menge ermöglicht hat im Austausch mit Menschen oder im Verständnis von der Welt drumherum. Was mir auch heute noch wertvolle Dienste leistet.

Hm… zweischneidiges Schwert halt.
Ich konnte am besten damit zurecht kommen, indem ich mir zwei Dinge selbst geraten habe:
– ich nehme meine Gedanken nicht mehr immer ernst. Mein Verstand will immer plappern. Soll er. Manchmal darf mir das zum einen Ohr rein und zum anderen direkt wieder raus gehen.
– und ich schließe manchmal die Pforten meiner Wahrnehmung dahingehend, dass ich belastendes Material meide.
Beides war eine Hilfe.

Und Letzteres, die Achtsamkeit für die Pforten meiner Wahrnehmung, setze ich immer mal wieder ein, um mich zu schützen.
Weil es sich manchmal so anfühlt, als sei es nötig.
Ein Beispiel: Vor etwa einem Jahr bin ich auf den Fantasyzyklus Game of Thrones aufmerksam geworden. Und hab die ersten 5 Bände mit Spannung gelesen. George R. R. Martin erzählt die Story ganz gut. Er vermag große Bögen zu spannen und die Erzählung zieht an.
Das ist eine Seite.
Die andere Seite ist, dass Weiterlesen

Reblogged: Von Wut und Enttäuschung (jazzlounge auf www.jazzblog.de von Johannes Korten)

Nachdenkliche Worte hat Johannes Korten heute gebloggt… auch für mich Altbekanntes findet sich darin zum Thema Enttäuschung.

Was auch noch hilft, ‘darüber hinwegzukommen’, ist dies, finde ich:
Zu dem Zeitpunkt, wo wir begonnen haben, uns selbst zu täuschen, dachten wir, es sei
der beste Weg
oder
das, was wir unbedingt wollten
oder
das, was wir für folgerichtig und sinnvoll hielten…
Jedenfalls haben wir (meist? immer?) das gewählt, was uns mit unserem damaligen Wissen und Fühlen klug erschien. Später in der Rückschau bewerten wir neu und mitunter anders.

5 Tipps, wie Du den Überblick über Deine Jobs und Projekte behältst

Thomas Mampel schreibt angenehm klar über Tips, die letztlich bedeuten, die eigene Gesundheit zu schonen.

Gerade der erste Punkt beinhaltet eine wichtige Ressource, um einer gesundheitsgefährdenden (so nehme ich es zumindest wahr) Problematik wenigstens einen Rahmen zu geben: dem Multitasking.
Meine Meinung: Multitasking ist nicht nur nichts für Männer (um auf diesen Spruch anzuspielen), sondern Multitasking ist nichts für Menschen. Multitasking ist etwas für Computer. Die haben die Struktur dafür, nicht wir.
Schon in alten Traditionen, Kulturen, Religionen war das bekannt:
Wenn du dies tust, tue dies, nichts anderes.

Mein Hausarzt und dessen Kompagnon in der Gemeinschaftspraxis weigern sich schlicht und einfach, zwei Sachen gleichzeitig zu tun. Wenn sie was eintippen oder ausdrucken, weigern sie sich, auf eine Frage einzugehen oder zuzuhören. Erst nach dem Eintrag oder dem Rezeptausdruck wenden sie sich mir wieder zu.
Gut so!
Mir erscheint es oft so, dass Multitasking ein Fetisch der neoliberalen Wirtschaft ist, der glücklicherweise mehr und mehr durchblickt, ja, entlarvt wird.

Und: im Ernst, der Zeitaufwand, der sich dadurch ergibt, ist minimal. Der Gewinn an Effizienz und Zufriedenheit aber ist spürbar.

Dank an Thomas Mampel, der gute Leitplanken für unsere Kreativität an die Hand gibt.

mampels welt

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Sozialschaffende sind nicht unbedingt dafür bekannt, sich mit Selbstorganisations- bzw. Selbstmanagement-Methoden zu befassen. Selbst in Leitungsfunktionen finden sich viele SozialarbeiterInnen und PädagogInnen, die ganz idealistisch das Richtige wollen – aber durch ihr chaotisches Tun und Handeln häufig Schaden anrichten: Am Projekt. An der Organisation. An den Mitarbeitenden. An sich selbst. Häufig haben wir es hier mit hochgradig engagierten und ehrenwerten Kolleginnen und Kollegen zu tun, die – leider sehr häufig – in der Hoffnung und Annahme vor sich hinwurschteln, dass „das alles schon irgendwie klappen wird, solange man das richtige will….“  Ressourcen, Zeit, Geld und Nerven aller Beteiligten werden strapaziert und verschwendet. Häufig scheitern Führungskräfte im Sozialbereich, weil sie ein paar grundlegende Selbstmanagement- und Produktivitätsregeln nicht kennen oder nicht beachten…. Aber – und jetzt kommt eine gute Nachricht! – das muss nicht sein!

5 Methoden, die entscheiden sind für Erfolg oder Mißerfolg in Deiner Leitungstätigkeit

In den…

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Reblogged: Kliniktagebuch von Tilman Döring im Blog von Tobi Katze

Tobi Katze hat in seinem Blog das ‚Kliniktagebuch‘ von einem seiner Autorenkollegen, Tilman Döring, gebloggt: absolut lesenswert! :-)

Danke für das prima Kliniktagebuch, Tilman Döring! Und vielen Dank, dass du uns das zu lesen gebracht hast, Tobi! Der Humor im Kliniktagebuch ist klasse :-) und das Thema ernst genug, um es besser mit Augenzwinkern vertragen zu können. Mist, dass ich bei meinem Klinikaufenthalt vor einigen Jahren kein Tagebuch geführt habe! Irgendwie war ich viel zu erschöpft.

Ich reblogge das hier, weil ich es sehr wichtig finde, Gegengewichte in den Medien zu haben gegen die landläufige Stigmatisierung von Menschen, die nicht 100%ig so ticken, wie der perfekte Konsument hierzulande sein sollte. Und verschiedene Gegengewichte, auch literarische, künstlerische, nicht nur sachliche.

Auch in der Unterhaltungsindustrie wird ja eifrig stigmatisiert. Darüber hab ich mich vor einigen Tagen (wieder mal) ereifert:
Druckwalze locker? Noch alle Kameras im Schrank?

Euch und Ihnen einen schönen 1. Mai!