Wachstum, Nullwachstum, Degrowth – Wie wäre es mit Reifung?

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Zur Zeit tagt in Leipzig die Degrowth-Konferenz. Eine Bewegung, bei der sich Nichtregierungsorganisationen, WissenschaftlerInnen, AktivistInnen und engagierte BesucherInnen in mehreren Hundert Veranstaltungen über den möglichen sozialen und ökologischen Wandel austauschen. Ausgangspunkt ist die Kritik am herrschenden ökonomischen Konzept, dass nur Wachstum und Konsum zu Wohlstand und Zufriedenheit führen.

Die Grenzen des materiellen Mehr treten längst hervor

Jede/jeder von uns kennt das, dass Zweifel an der Sinnhaftigkeit des ImmerMehr berechtigt sind, oder?
Stößt nicht das materielle Mehr an Grenzen des Interesses („Hab schon Alles“…“Phh, schon wieder Neues…“)?
An Grenzen des Planeten? (Siehe auch…)
Und an Grenzen des individuell Machbaren?
Sich für Wohnung, Auto, Mediengerätepark, Design- und Lifestyleobjekte abarbeiten bis auf die Knochen oder wasauchimmer tun, um das Mehr zu gewährleisten?
Und auch an Grenzen, wo es noch Zufriedenheit schafft? Wie stark ist das Gefühl von anhaltender Befriedigung und Lebensqualität dadurch denn?
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Es grünt so gelb…reifen wie die Paprika?

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Jetzt ist es raus: Die Grünen sind unzufrieden mit sich selbst!
Jedenfalls manche. Tarek Al-Wazir zum Beispiel, seines Zeichens Superminister im hessischen Kabinett. Oder der Bayern-Grüne Dieter Janecek. Die wollen jetzt gern gelber werden. Sozusagen als Reifungsprozess: Erst grün, dann gelb…vom verschmähten Demositzer und Fleischverbieter endlich zum mehr oder minder verdienten Liberalen (weil da ein Prozent vakant geworden zu sein scheint?)…
Und dann?
Grün-Gelb-Rot? Zum Sozialdemokrat?
Morphing just like Paprika?

Und ein Stück weit scheint mir diese permanente Unzufriedenheit mit sich selbst den Grünen auch eigen zu sein: zu Fundi, zu Realo, zu verantwortungsscheu, zu machtgierig, zu links, zu rechts, zu offen, zu verschlossen, zu bockig, zu zickig, zu wasweißichnoch… Pluralismus, Beweglichkeit, Lebendigkeit? Auch. Mag sein.

Also: ich kenn das. Du auch? Sie auch?
Gern irgendwie anders sein wollen: Vielleicht so, vielleicht auch lieber so. Oder auch vielleicht so. Nur ganz gewiss nicht so, wie mensch jetzt gerade ist.
Und dann machen und tun wir und wenden so richtig viel Zeit und Energie auf, nur um zu sein: halt anders zu sein als wir sind.
Was’n Quatsch! Weiterlesen